Stadtwerke pro Klima



Umwelt und Geldbeutel schonen

Sieben Oberfränkische Energieversorger starten Klima- und Innovationsinitiative

Voller Energie starten sieben oberfränkische Gasversorger und die Ferngas Nordbayern GmbH die Initiative „Stadtwerke pro Klima“. Das erklärte Ziel: Private und gewerbliche Kunden sollen aktiv dabei unterstützt werden, Energie möglichst sinnvoll und sparsam einzusetzen.

„Die Umwelt und die Geldbörsen der Verbraucher sollen gleichermaßen profitieren“, betont die Initiative, die von den Stadtwerken Kulmbach, der Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM), der SWW Wunsiedel mit ihrem Beteiligungsunternehmen Gasversorgung Wunsiedel, der Energieversorgung Münchberg-Schwarzenbach/Saale (EMS), der Bayreuther Energie- und Wasserversorgungs-GmbH (BEW), den Licht- und Kraftwerken (LuK) Helmbrechts sowie den Stadtwerken Hof getragen wird. Die sechs Unternehmen haben gemeinsam ein Programm erarbeitet, das Vorbildfunktion haben dürfte. Nachfolgend sind im Stenogramm-Stil die wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst:

Förderung innovativer Technologien

Ein Haushalt wendet in Deutschland durchschnittlich 89 Prozent des Energieeinsatzes für Heizung und Warmwasser auf. Die Initiative „Stadtwerke pro Klima“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Heizungstechnologien zu fördern, die besonders effizient arbeiten. Gute Beispiele für den wirkungsvollen Einsatz von Erdgas sind kleine Blockheizkraftwerke sowie die Kombination aus „Erdgas-Brennwert und Solar“, deren Installation bei Umstieg auf Erdgas von Initiativmitgliedern gefördert wird.

Energetische Sanierung

Unsanierte Altbauten sind in vielen Fällen wahre Energiefresser. Schlecht gedämmte Außenwände und Dächer, Fenster und Türen mit ungenügender Isolierung und veraltete Heizungsanlagen im Keller sorgen für einen hohen Energieverbrauch. Wo Wärme – und damit Energie – verloren geht, zeigt eine professionelle Thermografie, die eigentlich unsichtbare Wärmelecks auf einen Blick sichtbar macht. Die kundenfreundlich kalkulierten Thermografie-Angebote sind ebenso Bestandteil des Initiativ-Programms wie Technik-, Verbrauchs- und Gebäude-Checks, die wertvolle Tipps und Hinweise für kurz-, mittel- oder langfristige Energieeinsparpotenziale geben.

Info-Kampagne

Ziel der Initiative „Stadtwerke pro Klima“ ist es, das Bewusstsein in Sachen Energieverbrauch zu verändern. Dazu soll zum Beispiel eine kostenlose Vortragsreihe beitragen, die über verschiedene Möglichkeiten des Energiesparens informiert. Im Blickpunkt stehen Besitzer älterer Häuser, die über eine Sanierung nachdenken, und Mieter, die ihren Strom- und Heizenergieverbrauch senken wollen. Darüber hinaus sollen „Energiedetektive“ in Schulen und Betrieben ausgebildet werden, die Strom- und Energiefressern auf die Spur kommen.


Zuschüsse sichern

Förderprogramm der Stadtwerke Kulmbach

Die Energieversorger der Initiative „Stadtwerke pro Klima“ fördern in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten neu installierte Blockheizkraftwerke, die mit Erdgas betrieben werden, mit 1.000 Euro. Das Programm läuft bis zum 31. Dezember 2012.


Strom und Wärme selbst produzieren

Effiziente und umweltschonende Energieerzeugung mit Mini-Blockheizkraftwerken

Ein eigenes kleines Kraftwerk im Keller, das Strom und Wärme erzeugt! Zukunftsmusik? Mitnichten! Mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) arbeiten bereits in einer ganzen Reihe von Gebäuden in der Region. Sie sind eine Antwort auf die Forderung nach umweltschonender und effizienter Energieerzeugung und können zugleich die Energiekosten senken. Die Initiative „Stadtwerke pro Klima“ setzt sich für die größere Verbreitung der Stromerzeugenden Heizung ein. Die verschiedenen Förderungen können einen Teil der Investitionskosten abdecken.

Besonders überzeugend ist die hohe Energieeffizienz der Strom erzeugenden Heizung. Es sind Gesamtwirkungsgrade von ca. 90 Prozent möglich. Erfahrungen zeigen, dass für die gleiche Menge Strom und Wärme ein Drittel weniger Primärenergie benötigt wird. Das spart zum einen Energiekosten und verkürzt die Zeit, in der sich die Anlage amortisiert. Zum anderen wird die Umwelt entlastet, denn je geringer der Energieeinsatz ist, umso geringer ist auch der Kohlendioxid-Ausstoß.

Zudem können Betreiber wählen, ob sie den im eigenen Haus erzeugten Strom selbst nutzen oder mit einer attraktiven Vergütung in das örtliche Netz einspeisen. Die Gerätetechnik entwickelt sich immer weiter, so dass verstärkt bald auch in Ein- und Zweifamilienhäusern auf die neue Technik gesetzt werden kann.

Die Funktionsweise

Die Strom erzeugende Heizung funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Über einen speziell entwickelten Verbrennungsmotor wird ein Stromgenerator angetrieben, der elektrische Energie erzeugt. Dabei entsteht auch Wärme, die zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt wird. Auf diese Weise werden Strom und Wärme dezentral vor Ort erzeugt. Auch im Hinblick auf die Zukunft und die Forderung nach einem höheren Anteil erneuerbarerer Energiequellen für die Wärmeversorgung ist die Strom erzeugende Heizung eine gute Lösung. Denn alle Anlagen, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, könnten auch mit Bio-Erdgas betrieben werden. Das würde die CO2-Bilanz noch einmal verbessern. Wie zuverlässig die Technik ist, zeigt das Beispiel Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel. Seit 1993 wird hier eine Klein-BHKW-Anlage vom Typ „Dachs“ betrieben. Auch nach jeweils 125.000 Betriebsstunden (das entspricht einer Laufleistung von insgesamt rund 7,5 Millionen Kilometern bei einem Automotor) laufen die zwei „Dachse“ der Schweinfurter Firma SenerTec weiterhin problemlos.